Periimplantitis

5. Fazit

Abschließend erschweren die Anzahl der Studien sowie die zum Teil widersprüchliche Ergebnisse eine abschließende Beurteilung der „idealen Periimplantitistherapie“.

So sollte der Prävention als einfachstes Instrumentarium mit engmaschigen Kontrolluntersuchungen größte Beachtung zuteilwerden. Dabei sind verschiedene Risikofaktoren auf Seiten des Patienten und des behandelnden Arztes zu beachten. Neben Raucherstatus, schlechter allgemeiner Mundhygiene und Vorerkrankungen (z. B. Parodontose, systemische Infektionskrankheiten, Knochenkrankheiten) sind ärztlicherseits auf etwaige Faktoren wie Restbezahnung, Zementitis, Implantatwahl, Knochenstatus, Aufklärung zum Umgang mit Zahnimplantaten sowie engmaschige Kontrolluntersuchungen zu achten.

In der nicht-chirurgischen Therapie sind vor allem Kombinationen aus der mechanischen Reinigung mit Metallküretten und Pulverstrahlgeräten (z. B. Hydroxylapatit + Trikalziumphosphat) als vielversprechend einzustufen. Diese Maßnahmen können durch systemisch wirksame Antibiotika-Kombinationstherapien ergänzt werden. Die Laser- und photodynamische Therapie zeigten hier weniger vielversprechende Erfolge und sollten vornehmlich ebenfalls supportiv oder in weniger vorangeschrittenen Befunden angewendet werden.

Auf der nicht-chirurgischen Therapie aufbauend ergänzen chirurgische Ansätze das Therapieregime um resektive und augmentative Verfahren. Die hierbei verwendeten Knochenersatzmaterialien (z. B. BEGO OSS oder BEGO Collagen Membrane) können als gute und nahezu gleichwertige Materialien zum autologen Knochenersatz angesehen werden.

Dabei ist insgesamt mangels Leitlinien das AKUT-/CIST-Protokoll als definitive Orientierungshilfe anzusehen, wobei eine penible Einbeziehung aller bestehenden Risikofaktoren beachtet werden muss.

Die „ideale Periimplantitistherapie“ ist somit als multifaktorielles Therapieregime anzusehen, welches bisweilen auf individuell maßgeschneiderte Behandlungsmodelle zurückgreifen muss, um der Vielfalt der multifaktoriellen Genese, Therapiemöglichkeiten und Studienergebnisse gerecht zu werden.