Porosität

5. Intelligentes Materialdesign

Die Zusammensetzung alloplastischer Knochenersatzmaterialien hat einen messbaren Einfluss auf die Rate neugebildeten Knochens (JENSEN et al., 2010, JENSEN et al., 2007) und könnte demnach indirekt als Indikator für den zu erzielenden Grad der de novo Osteogenese an der Oberfläche des Knochenersatzmaterials dienen. Weiterhin wurde von GHANAATI et al. (2010) berichtet, dass die morphologische Gestaltung alloplastischer Knochenersatzmaterialien ebenfalls einen Einfluss auf die biologische Antwort während der Regeneration haben kann. Untersucht wurden verschiedene Knochenersatzmaterialien aus phasenreinem ß-TCP, die sich unter anderem in Granulatgröße, Granulatform und Porosität unterschieden. Subkutan in den Rücken von Ratten implantiert, wurden Unterschiede in der biologischen Antwort beobachtet, die unter anderem die Vaskularisierung und die Rekrutierung von Riesenzellen betrafen. Es wurde der Rückschluss gezogen, dass die Unterschiede in der biologischen Antwort auf die morphologische Gestaltung der Knochenersatzmaterialien zurückzuführen sind (GHANAATI et al., 2010).

Die reproduzierbare Porosität, Porendimension und Interkonnektivität des granulären Knochenersatzmaterials BEGO OSS S wird durch das moderne Herstellungsverfahren erreicht. In dem bi-phasischen homogenen Gemisch aus HA- und ß-TCP-Kristallen fungieren während der Herstellung Salzkristalle als Platzhalter und generieren im weiteren Prozess Makroporen im Bereich zwischen 200 und 800 μm. Lösliche Polymerfasern schaffen Verbindungen zwischen den Räumen der Makroporen und gewährleisten deren Interkonnektivität in dem finalen Knochenersatzmaterial (Abb. 4).